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Системно-векторная психология Юрия Бурлана - не для слабонервных и не для слабоумных!

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Модератор: Жибек

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Непрочитанное сообщение Жибек » 29 сен 2016, 13:26

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Жибек
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Жибек

 
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Re: Erfahrungsberichte

Непрочитанное сообщение Жибек » 29 сен 2016, 13:47

http://www.yburlan.ru/biblioteka/esli-ty-na-dne-v-etom-est-dobryi-znak


Auf der Suche nach der Antwort.
Falls du am Boden bist, kann das nur Gutes bedeuten


7. Dezember 02:47 Uhr

Autor der Publikation: Fjodor Tarasenko, Ingenieur.

Mein ganzes Leben lang stelle ich mir die Frage: Wofür lebe ich? Es ist keine einfache Neugier. Auch keine Fragestellung, sondern vielmehr ein Bedürfnis. Ein Bedürfnis, mir selbst und den Anderen den Sinn dieses Lebens erklären zu wollen. Es ist etwas, was einen Teil meiner Persönlichkeit ausmacht und was offensichtlich bei mir an der vorderen Stelle steht. Weshalb? Vielleicht deswegen, weil ich keine Lust auf irgendetwas anderes habe, bis ich nicht eine Antwort auf diese Frage finde. Ich habe bis dann im wahrsten Sinne des Wortes weder Kraft noch Lust, irgendetwas zu tun. Mein ganzes Leben lang muss ich darüber nachdenken, wieso… Wieso haben sich die Lebensverhältnisse nach einem bestimmten Muster entwickelt, wieso habe ich dieses oder jenes getan, wieso handeln andere auf eine bestimmte Art… Was treibt die Menschen an? Warum leide ich oder umgekehrt - weshalb fühle ich mich so gut? Und warum machen sich die anderen, übrigens, darüber keine Gedanken? Einmal geht es mir gut – dann ist es schön, wenn es mir aber schlecht geht – na ja was soll‘s, hilft ja nichts. Es ist halt so, - so ähnlich könnte man die Frage nach dem Lebenssinn beantworten. Eine derartige Erklärung reichte mir nicht.

In der Kindheit habe ich so, wie alle Kinder, gerne gespielt, gelaufen und war unruhig. Ange-fangen ab einem bestimmten Alter bin ich jedoch sehr schweigsam geworden. Das äußerte sich darin, dass ich überhaupt nicht mit den fremden Personen geredet habe. Zu den Fremden zählten bei mir alle Erwachsenen, außer meinen engsten Verwandten sowie einzelnen Menschen, denen ich vertraute. Bei meinen Freunden hatte ich diese Probleme nicht. Andererseits, die Beziehungen zu den Gleichaltrigen konnten kaum als ideal bezeichnet werden. Ich besuchte den Kindergarten nicht, daher hatte ich vorwiegend Kontakte nur zu den Kindern aus meinem Hof, aber auch nicht oft. Man kann nicht sagen, dass ich kontaktfreudig war. Eigentlich habe ich viel lieber die Zeit mit mir alleine verbracht. Dann konnte ich in Ruhe nachdenken - über den Gott. Oft, als ich alleine war, hatte ich Angst und versuchte, mich an ihn persönlich zu wenden, so als würde er mich hören. Ich bat ihn darum, dass ich nicht mehr alleine gelassen werde. Damals kam es mir vor, er würde mich nicht hören, genauer gesagt, als würde er mir nicht zuhören.

Ich liebte es, mir die Wolken anzuschauen. „Mami, wie schön es jetzt wohl wäre, da oben im Himmel zu sein!“ – Diese Worte versetzten meine Mutter in den Schock. „Was redest du für Zeug? Was soll das heißen, im Himmel?!“ Dabei genoss ich lediglich die Schönheit der Wol-ken, und natürlich stellte ich mir vor, wie toll es doch wäre, dort mal herzumzufliegen. Oder ist es aber doch eher unnatürlich… Da wurde mir klar, dass meine Mutter etwas Anderes unter dem Glück versteht, ich erkannte womöglich zum ersten Mal, dass die Menschen alles unter-schiedlich wahrnehmen können. Damals leuchtete mir ein, dass meine Mutter bei dem Gedanken erschreckte, ich würde den Tod oder Ähnliches im Schilde führen. Seitdem habe ich nicht mehr auf diese Art und Weise gesprochen.

Ich sprach stattdessen über die anderen Dinge. Genauer gesagt, stellte ich Fragen: wieso ist dieses so und wieso jenes so? Wie ist das Universum entstanden? Was kommt nach dem Tod? Wieso bin ich ausgerechnet so wie ich bin auf die Welt gekommen und nicht in der Gestalt einer anderen Person? Warum betrachte ich die Welt aus meiner Perspektive und nicht aus dem Blickwinkel eines anderen? Diese seltsamen Fragen gaben mir keine Ruhe. Ich habe versucht, mir die Unendlichkeit des Universums vorzustellen, über die man mir erzählte. Ich konnte mir stundenlang Vaters Erzählungen über die Sterne, das Universum, die Physik und die Mathematik anhören sowie die Science-Fiction-Erzählungen, vorgelesen von meiner Mutter. In der Schule interessierten mich die Bücher über die Astronomie am allermeisten.

Das einzige, was für mich schwierig war, war es, das Geschrei und die Streitereien meiner Eltern auszuhalten. Ich habe sehr gelitten deswegen… Ich hatte Angst, dass ich ganz allein gelassen werde. Es kam auch ab und zu vor, dass sie mich angeschrien haben. Wie es meistens so ist, hatte es seine Gründe. Ich war jedoch der anderen Meinung. Es kränkte mich unheimlich. Wie kann das sein?! Wieso denn?! Ich wollte doch nichts anstellen, nichts Schlimmes! Wie können sie nur mit mir so umgehen?! Mir kam das ungerecht vor. Keine Intrigen der Gleichaltrigen oder fremder Personen konnten bei mir eine derart starke Kränkung auslösen. Nach einiger Zeit versöhnten wir uns wieder, und alles war irgendwie vergessen. Manchmal, aus heiterem Himmel, wurde ein Elternteil ausfällig. Es gab Geschrei, Beschimpfungen, Beschuldigungen.

Nachts, wenn die Schatten auf den Tapeten merkwürdige Umrisse bekamen, als wären sie lebendig, war es mir mulmig zumute. Ich schlief mit meinem Spielzeughund, den ich, natürlich, für lebendig hielt. Ich habe mit ihm gesprochen und kümmerte mich um ihn. Zu zweit war es nicht so ängstlich. Wenn mich die Alpträume quälten, kam ich zu meiner Mutter. Sie war immer da, wenn es mir schlecht ging. Manchmal hatte ich Anfälle, wenn ich schlecht atmen konnte. Doch meine Eltern beruhigten mich und es ging wieder etwas besser. Außerdem träumte ich oft davon, ein Superheld zu werden und davon, den Menschen zu helfen. Da hat-te ich ebenfalls keine Angst.

Ich war sehr besorgt, als ich eingeschult wurde – es war ungewöhnlich, ganz alleine zu sein. Doch ich fand mich sehr schnell zurecht. Die Beziehungen zu den Klassenkameraden waren gut. Meine Schulleistungen waren ebenfalls gut, vor allem in den Fächern Mathe und Rus-sisch. Ich las gerne, aber irgendwie sehr wenig. Ich konnte kein Buch zu Ende zu lesen, war zu faul dafür. Während der Unterrichtsstunden schaute ich oft ins Fenster, träumte vor mich hin. Morgens bin ich immer sehr mühsam aufgewacht, ohne Lust. Wogegen aber in der Nacht in mir der Bewegungsdrang erwachte. Ich lag im Bett, tief versunken in das Nachdenken, mit der Musik aus dem Musikplayer im Hintergrund. Ich konnte sie mir, übrigens, bis zum Morgengrauen anhören, ununterbrochen. Ähnlich verhielt es sich mit dem Bücherlesen übrigens auch.

Bis zur 7. Klasse war ich gut in der Schule, danach tauchten jedoch die Probleme auf. Ich fing an, die Schule zu verschlafen, zu schwänzen. Meine Mutter geriet ins Krankenhaus und ich blieb oft alleine. Die Schulnoten verschlechterten sich, ebenso die Lernmotivation. Die Bezie-hungen zu den Klassenkameraden verschlimmerten sich abrupt. Sehr unerwartet wurde ich zum Außenseiter der Klasse. In der 8. Klasse wurde ich wegen einer Gastritis ins Kranken-haus eingeliefert, für einen Monat fiel ich aus dem Schulleben raus. Die Rückkehr war sehr schwer. Ich spürte ständig eine gewisse Unruhe und die Angst.

Dank Vaters Bemühungen, der in mir stets die Neugier an den exakten Wissenschaften weckte, fand ich Interesse an der Physik und der Mathematik. Die anderen Fächer interes-sierten mich nicht. In der Oberstufe ist mein Fleiß verflogen, ich beschäftigte mich nur noch mit den Dingen, die mich interessierten. Neben den exakten Wissenschaften fand ich die Überlegungen zu der gerechten Struktur der Gesellschaft spannend. Ich habe mein Leben anscheinend als sehr ungerecht empfunden. Jedoch damals kam es mir tatsächlich vor, die ganze Welt sei ungerecht und man müsse sie mittlerweile irgendwie verbessern. Ich begeisterte mich für die Ideen von Marxismus, für die östliche Philosophie, fand Interesse an der Politik. Alle Menschen wurden unterteilt von mir in „gute“ und „böse“. Eine gewisse Arroganz kam bei mir zum Vorschein, eine Überheblichkeit, nach dem Motto: Ich weiß ganz bestimmt, wie alles sein muss, und ihr… na ja, viel kann man da nicht erwarten! Mit der Zeit begriff ich, dass nichts so ist, wie es scheint und dass es kein „Entweder-oder“ gibt: es gibt nicht wirklich nur diejenigen, die Recht haben und nur die Schuldigen. Und wieder stellt sich die Frage - Wieso?

Bis zur 10.-11. Klasse hat sich die Situation allmählich ausgeglichen, die Beziehungen zu den Klassenkameraden verbesserten sich. Nichtsdestotrotz wurde ich bei allem scheinbaren Wohlergehen zum Außenseiter, dieses Mal auf eigenen Wunsch, indem ich mich gegen mei-ne Schulklasse stellte. Wie konnte man sonst die eigene Überheblichkeit zum Ausdruck brin-gen und die Ablehnung der Verhaltensweisen, die in der Klasse vorherrschten?

Danach fing ich an, mir Gedanken über die Aufnahme eines Studiums zu machen. Darüber, ein Wissenschaftler zu werden und etwas Bestimmtes zu erfinden. Was genau? Damals war mir das nicht klar. Meine Mutter wollte, dass ich ein Offizier werde, so „wie der Papa“. Mein Vater hat jedoch längst begriffen, was für ein Offizier aus mir werden könnte, daher riet er mir, ein Ingenieur zu werden. Damals dachte ich mir: „Ja, vielleicht werde ich letzten Endes ein Ingenieur und werde gut verdienen“, - obwohl ich eigentlich keine Lust auf die Beschäfti-gung mit der Wissenschaft hatte. Dass der Beruf als Ingenieur mich überhaupt nicht interessiert, wurde mir nach dem zweiten Uni-Semester klar. Ich beschloss trotzdem, das Studium zu absolvieren: man sollte schließlich das angefangene zu Ende bringen. Und so studierte ich weiter – mehr schlecht als recht, bis ich die Uni mit einem bei weitem nicht besten Diplom absolvierte.

Ich habe eine Arbeit aufgenommen, die meinem Spezialgebiet entsprach. Ich musste mich selbst versorgen und meinen Eltern helfen. Doch gleich in den ersten Tagen hat es irgendwie nicht richtig geklappt. Anfangs war es interessant, doch schon bald langweilte es mich. Ich habe den Job aufgenommen, weil ich es musste und nicht, weil ich es wollte. Morgens war immer noch dieselbe Trägheit da, nur dieses Mal viel stärker. Die Depressionen überrollten mich. Plötzlich und ohne jeglichen Grund verschwand der Wunsch, irgendetwas zu tun. Nichts schien interessant zu sein. Wie? Vor einer Sekunde war etwas noch so wichtig, und jetzt ist es auf einmal nichts mehr wert – so habe ich es empfunden und wusste nicht, was ich damit nun anfangen soll.

Die Depressionen ließen manchmal nach und das Lebensgefühl kehrte zurück. - So, als würde man ein Kippschalter in mir umstellen. Auch die Farben wurden bunter, die Träume und Wünsche kehrten zurück. Doch dieses Gefühl war nicht von Dauer. Früher oder später kam die Depression wieder, nur viel heftiger. Das spiegelte sich in allem wieder, was ich tat: in der Arbeit und in den Beziehungen zu den Angehörigen.

In der Musik konnte ich meinen Gefühlen Luft machen. Ich hörte sie ständig: zu Hause, in der Arbeit, auf der Straße, im Verkehr. Noch in der Schule fing ich an, mir zuerst die Elektro-, dann die Rockkompositionen anzuhören. Ohne Musik war es nicht auszuhalten, so schien es. Wenn ich mir die Lieblingssongs anhörte, ging es mir besser. Man konnte sich von der Außenwelt, von den Geräuschen, von den Gesprächen und von den Menschen abschalten und mit den eigenen Gedanken allein für sich sein. Über das Leben nachdenken und über ihren Sinn. Ausgelöst durch die Zitate von Dichtern entstanden Bilder und Gedanken. So konnte es Stunden lang weitergehen, bis ich physisch erschöpft war. Dermaßen erschöpft, dass ich mich ins Bett stürzte. Mein Geist ermüdete jedoch nicht. Im Gegenteil, ich wollte weiter nach-denken. Das ähnelte dem Auffüllen eines bodenlosen Abgrundes.

Ähnlich verhielt es sich mit dem Schlaf. Egal, wie lange ich schlief (wohlbemerkt, ich konnte bis zu 16 Stunden am Tag schlafen und dabei endgültig den Unterschied zwischen Tag und Nacht verlieren), ich konnte nicht ausschlafen. Ich wachte auf mit dem Gefühl der Niederge-schlagenheit und der Kraftlosigkeit. Und umgekehrt, nachts herrschte die Schlaflosigkeit, ein Zustand erhöhter Aktivität. So, nun sind alle schlafen gegangen, aha! Das heißt, ich kann jetzt arbeiten. Ach ja, genau! - Da waren noch diese Kopfschmerzen, die so unheimlich waren, dass ich handlungsunfähig war. Manchmal bin ich sogar mit dem Kopfschmerz eingeschlafen und mit ihm wieder aufgewacht. Ich hörte mir die Musik immer unter der höchsten Lautstärke an. Mit den Kopfhörern – so laut wie nur möglich. Darunter auch den Hardrock. Es war mir bewusst, dass es nicht gut war. Die Ohren taten weh, das Trommelfell ermüdete sich, ich konnte nichts um mich herum hören, doch ohne der lauten Musik war es womöglich sogar noch schlimmer.

Schlimmer deswegen, weil andere Mittel gegen Depression nicht wirklich funktionierten. Das Lesen half, aber für bestimmte Zeit. Das Spielen auf den Musikinstrumenten gefiel mir auch sehr gut und machte ein Menge Spaß. Ich konnte stundenlang spielen. Doch früher oder spä-ter stellte sich die Frage: „Wofür? Wofür das alles? Wofür tue ich das? Wofür bin ich auf die Welt gekommen? Es kann doch nicht sinnlos gewesen sein. Warum kann ich mich nicht verwirklichen, so wie die anderen? Warum erlebe ich solche Verstimmungen?“ Denn, in der Tat, im Depressionszustand verspürte ich physisch keine Lust auf nichts: weder essen noch schlafen noch spielen – nichts. Übrig blieb mir nur noch das eine: nachdenken! Nachdenken darüber, wozu das alles und wie es dazu kam? Und die Antworten finden. Wo? Das konnte alles sein: Philosophie, Geschichte, Psychologie, Religion, spirituelle Praktiken, Meditationen, Poesie, Literatur, Wissenschaft. Klar, alle diese Wissensgebiete gaben bestimmte Antworten, jedoch das wichtigste, was mir die Sorgen machte, war der Freudemangel. Die vorüberge-hende Begeisterung von der Erkenntnis bestimmter Dinge schwang um in den Zustand völli-ger Dunkelheit und der Finsternis.

Ich wurde sehr stark reizbar den Menschen gegenüber. Auch hier kam es auf die Stimmung an. Wenn sie gut war, freute ich mich über die Menschen. Wenn die Stimmung jedoch de-pressiv war, konnte jeder Mensch zum Objekt meines Hasses werden: z. B. in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man mich beim Durchgehen hinderte, wenn man mich berührte oder eine Bemerkung machte. Das Gefühl der eigenen Distanziertheit und der Höherstellung gab meinen Handlungen einen asozialen Charakter. In der Arbeit, mit den aufgesetzten Kopfhörern sitzend, nahm ich kaum etwas um mich wahr, ich achtete „bewusst“ nicht auf mein Äußeres, so als ob ich versuchen würde, mich „aus der grauen Masse hervorzuheben“.

Besonders schwer war es, mit den Eltern zu kommunizieren. Ich hatte das Gefühl, sie verste-hen mich überhaupt nicht. In der Tat war ich derjenige, der sie nicht verstehen konnte. „Was stört sie ständig an mir, wieso lassen sie mich nicht in Ruhe?“ – dachte ich. Mich störte die Griesgrämigkeit meines Vaters, die ständigen Forderungen, das Geschrei, das Gejammer, ständige Fürsorge meiner Mutter. Was ich mit dem Ganzen machen soll, wusste ich nicht. Die Beziehung zu meiner Freundin war immer wieder getrübt durch mein Abtauchen in meine innere Welt, durch traurige Gedanken, durch die fehlende Arbeitsmotivation usw. Es war mir klar, dass das alles nicht richtig war, ich wusste aber nicht, was ich machen soll.

Das Abtauchen in mein eigenes Ich wurde immer tiefer. Mein physischer Zustand war wider-lich. Die Antriebslosigkeit, die Schläfrigkeit, die Lethargie. Ich konnte abrupt aufhören, zu reden, wenn ich keine Lust dazu hatte. Das machte die Angehörigen verständlicherweise wü-tend. Ich wollte das wieder gut machen, wusste aber nicht, wie. Mit der Zeit bemerkte ich, dass nichts mehr half. Ich wollte verstehen, was da um mich passiert, die Menschen verstehen, mich selbst, den Menschen helfen, die Welt zum Besseren verändern, etwas bewirken. Es ging nicht. Die totalen Unterschiede der Gesichtspunkte, der Menschen, der Ansichten, der Ratschläge und der Muster passten nicht zusammen in meinem Kopf. Es war klar, dass die Menschen unterschiedlich sind und dass jeder Probleme in seinem Leben hat. Und dass die Menschen überhaupt nicht für die äußeren Umstände verantwortlich sind. Alle waren irgendwann mal Kinder. Doch wie könnte man sich zum Besseren verändern? Es gab keine Antworten. „Wozu lebe ich dann noch überhaupt?“ – Das war der nächste Gedanke. Und was danach passieren konnte, kann man sich vorstellen.

Licht am Ende des Tunnels

Falls du am Boden bist – kann das nur Gutes bedeuten.
Das bedeutet, du bist es würdig, die Tiefe zu erfahren.
Das bedeutet, in dir steckt bereits der Weg zurück
So wie die Kraft, die Welle zu besteigen.

Taras Topolya.


Ich möchte allen denjenigen, die schon mal Ähnliches erlebt hatten, sagen, dass es einen Ausweg gibt. Dass diese Depressionen unglaublich schwer zu ertragen sind, bedeutet nur, dass sich dahinter ein Aufschwung verbirgt. Die Systemische Vektorenpsychologie von Yuri Burlan wurde für mich zu so einem Aufschwung. Und zwar in die Richtung, wo jeder Tag bewundernswert und sinnvoll ist. Wo ich sagen kann: Ich bin ein glücklicher Mensch! Ich freue mich über dieses Leben, über mein Schicksal, ich bin dankbar den Menschen und all dem, was mit mir passierte. Wo ich den Menschen um mich herum zulächeln kann und gute Taten vollbringen. Wo ich denjenigen helfen kann, die es schlechter haben, und wo ich das fremde Leid nicht außer Acht lasse. Wo ich mit Sicherheit sagen kann: Den Gott gibt es aber doch! Wo man sich über jeden Menschen freuen kann. Wo man sich dem eigenen Lebenstraum nähern kann.

Wissen Sie, es gibt eine östliche Weisheit: den eigenen Meister findet man nicht einfach so, man kommt zu ihm angekrochen. In genau diesem Zustand völliger Ausweglosigkeit bin ich auf die Systemische Vektorenpsychologie von Yuri Burlan gestoßen. Ich erinnere mich noch sehr gut an mein Gefühl der Ratlosigkeit von damals, weil ich nicht wusste, was ich weiter tun soll. Ganz zufällig bin ich im Internet auf einen Artikel „über Depression und ihre Ursachen“ gestoßen. Buchstäblich von den ersten Zeilen an begann ich die genau beschriebenen Verstimmungszustände erkennen, über die ich mich beschwerte. Der Artikel wiederspiegelte nicht nur das äußere Erscheinungsbild der Depression, er beschrieb die inneren Gemütsbewegungen und die Gedanken, die ich in mir trug. Darüber hinaus war dieses Gesamtbild sehr umfassend, klar und erklärte die Ursachen einer Depression. Das war ein Schock. Wie? Wo-her wissen sie das alles? Da steht ja alles über mich! Der Artikel gab mir eine Hoffnung, dass man alles wieder in Ordnung bringen kann. Ich wollte sofort meinen Angehörigen davon erzählen. Das löste bei ihnen kein Verständnis aus. Aber das spielte keine Rolle mehr. Wichtig ist, dass ich sie jetzt verstehe und keinen Ärger mehr ihnen gegenüber empfinde.


Verantwortung übernehmen


Nach einiger Zeit fing ich mit den kostenlosen Vorlesungen an, die vom SVP-Team (Anm. d. Übers.: SVP - Systemische Vektorenpsychologie von Yuri Burlan) organisiert werden. Das Ergebnis war umwerfend! Nach der zweiten Vorlesung verschwanden meine Kränkungen, die mich lange Zeit daran gehindert haben, ganz normal zu leben und mit den Menschen zu kommunizieren. Zuallererst war der Groll auf meine Eltern weg. Warum sage ich „weg“? Ich saß da und hörte zu, was Yuri über die Menschen mit verschiedenen Vektoren erzählte und über ihre Beziehungen. Und plötzlich sind mir ganz von alleine die Tränen geflossen. Wissen Sie, manchmal weint ein Mensch nicht vor Schmerz, nicht aus Mitgefühl und auch nicht vor Freude, sondern wegen einem bestimmten unbeschreiblichen Gefühl. Wegen einem Gefühl der Erleichterung, würde ich sagen. So, als könne man auf einmal nach langer Zeit einen schweren unbrauchbaren Ballast von den Schultern abwerfen. Und es stellt sich heraus, du hast dir selbst diese Last aufgebürdet und immer wieder kleine Steinchen aus Kränkungen hinzugefügt, wodurch sie immer und immer schwerer wurde. Diese Last hat nichts Anderes gebracht, außer dem Unbehagen und der Verwunderung: was für ein Spinner, was zum Teu-fel will er mit dem ganzen Zeug?! Doch der Spinner schleppt diese Last weiter mit sich herum und hasst alle nur deswegen, weil er selbst sich diese Leiden erzeugt hat.

Mit den Tränen kamen die Erinnerungen an eigene Lebensereignisse, an verschiedene Men-schen, an die Kindheit von mir und an meine Eltern. Alles wurde viel verständlicher. Zum ersten Mal wurde mir nicht nur klar, dass sie alle ein schweres Schicksal und eigene Probleme gehabt haben, sondern auch wieso es ausgerechnet so passierte und nicht anders. Zum Beispiel, wieso sich die Beziehung von meinem Vater zu seinen Eltern auf eine bestimmte Weise entwickelt hat, und wie sich das in seinem Leben wiederspiegelt hat. Wieso vergreift er sich manchmal im Ton gegenüber seinen Angehörigen, wieso kritisiert er oft, und zwar mit lauter Stimme oder wieso er nicht alles an der heutigen Gesellschaft akzeptiert. Wieso leidet meine Mutter ganzes Leben lang an der unüberwindbaren Trauer und an einer immer länger anhal-tenden Depression, die jedes Mal unvermeidbar mit dem Krankenbett endet. Wieso es für sie so schwierig ist, mich loszulassen, warum sie Angst hat, alleine zu bleiben. Wieso sie entweder euphorisch vor Glück leuchtet oder ganz im Gegenteil, allmählich verblüht und nichts macht ihr dann Freude. Wieso sie so empfindlich auf die Lautstärke reagiert. Mir wurde klar, dass sie an einer noch viel schlimmeren Depression leidet, als es in meinem Fall war.

Nun kann ich sagen, es wurde mir absolut klar, die Verantwortung für mein Leben lag die ganze Zeit bei mir und nicht bei meinen Eltern, die es versucht haben, mich großzuziehen, so gut wie sie konnten. Auch nicht bei den Lehrern oder bei sonst irgendjemanden, außer mir. Nichts geschieht einfach so, alles hat seinen Sinn. Ja, es hat in meiner Kindheit nicht immer mit den Eltern funktioniert. Aber was darf man von ihnen erwarten? – Sie wussten nicht, was das Richtige wäre und handelten mit den besten Absichten. Sie hatten ebenfalls eine Kindheit, mit den eigenen Kränkungen, mit den Traumata und dem Unglück. Wenn ich all das, was mit mir passierte, nicht durchlebt hätte, wäre ich wahrscheinlich auch nicht dazu gekommen, über die ewigen Fragen des Bedürfnisses nachzudenken, andere Menschen zu verstehen. So wie darüber, dass es ihnen allen an eigenem Glück mangelt. Die Kränkungen loslassen und stattdessen die Dankbarkeit zu meinen Eltern, zum Gott, zu den Menschen empfinden – das alles wurde für mich möglich dank der Systemischen Vektorenpsychologie von Yuri Burlan.

Die anderen wahrnehmen

Überzeugt davon, dass diese Methodik den Menschen helfen kann, meldete ich mich zum vollständigen Training an. Im Kursverlauf verwandelten sich die schlimmsten Verstimmungszustände in das Gegenteil. In meiner aussichtslosen Depression leuchteten erste Funken der Erkenntnis auf. Es war genau das, was ich vermisste. Eine Erkenntnis dessen, was um mich herum passiert. Die einzelnen Fragmente fügten sich zu einem Gesamtbild und mein Ärger verging. Das Ergebnis war sofort spürbar. Es war angenehmer, mit den Menschen zu kom-munizieren, sie aufrichtig und so offen anzunehmen, wie sie sind. Es fiel mir leichter, mit den Arbeitskollegen zu kommunizieren. Ich habe aufgehört, in konfliktgeladenen Situationen mit der Gegenaggression zu reagieren, habe begonnen, den Menschen zuzuhören. Ich begriff, dass die Ursache meiner sämtlichen Leiden allein in mir lag.

Was die Musik betrifft, so hat sich auch hier alles verändert. Immer mehr habe ich Lust auf die klassische Musik. Das Verlangen nach der schweren, niederdrückenden, depressiven Musik, die keinen Gedanken fassen lässt, ist verschwunden. Die Kopfhörer sind nicht mehr meine Gefährten durchs Leben. Ich benutze sie nur wenn es sein muss, mit halbem Ohr und auf mäßiger Lautstärke. Jetzt nehme ich das wahr, was die Leute um mich herum sagen, ich mag das und es macht mir Spaß. Die Systemische Vektorenpsychologie von Yuri Burlan machte es möglich, dass ich mich den Menschen zuwenden konnte.

In einem bestimmten Moment bemerkte ich, dass die Depressionen vollständig verschwunden sind. Ich habe vergessen, was eine Depression eigentlich ist. Natürlich kann ich es jederzeit soweit bringen, rückfällig zu werden. Und zwar mit meinem eigenen Nichtstun und der Faulheit, doch jetzt bin ich mir dessen bewusst, was ich tue. Ich habe keine Lust mehr darauf, mich selbst zu bemitleiden und meine Untätigkeit zu rechtfertigen. Anstelle der Depressionen kam der Prozess der Erkenntnis, des Hinaustretens nach außen – zu den Menschen, mit all ihren Problemen und mit ihrer eigenen Welt. Und das ist ein Glück! Genau dieses Glück, wonach ich suchte. Da gibt es keine stumpfe, dunkle Leere mehr, sondern „die Lichtfunken“ anderer Menschen, die den Weg beleuchten, bildhaft ausgedrückt.

Ebenso unerwartet und unauffällig verschwanden einige chronische Leiden. Meine Kopf-schmerzen, zum Beispiel. Irgendwann nach dem Training merkte ich, dass es sie schon lange nicht mehr gab. Davor quälten sie mich aber regelmäßig und oft. Vor allem nach einem lan-gen Schlaf, morgens. Einige weitere Probleme sind ebenfalls weg. Ich werde es nicht im Detail aufzählen, erwähne lediglich, dass es unerwartet und unauffällig geschah. Meine gesamte Verfassung verbesserte sich, ich kam zu Kräften, wurde aktiver, die Arbeit ging leichter von der Hand. Ich habe das bei der Anmeldung zum Training gar nicht erwartet und diese Ergeb-nisse sind trotzdem da. Das ist unglaublich!

Seit meinem Training kann ich Gedichte schreiben. Das ist natürlich noch laut gesagt, meine Gedichte sind nichts Besonderes, doch davor gab es sie gar nicht. Und das bedeutet, das Training macht es möglich, sich selbst zu entfalten, den Schleier um das Geheimnis der universellen Ordnung zu lüften. Oder zumindest einen eigenen Stützpunkt zu haben. In der Tat, viele Ereignisse der Geschichte, in der modernen Gesellschaft wurden von mir nun völlig neu verstanden, im guten Sinne. Ich fand das Interesse an bestimmten Standpunkten oder Sicht-weisen auf die Ereignisse sowie die Meinungen anderer, von denen ich vorher überhaupt nichts hören wollte. Der Prozess der Erkenntnis wurde zu einer spannenden Reise, die dar-über hinaus noch zu bestimmten gemeinschaftlichen Zielen führt.

Lange Zeit vor dem Training quälte ich mich mit den Fragen: Was ist meine Bestimmung? Wie wähle ich den richtigen Beruf? Jetzt war mir klar, wieso ich meine derzeitige Tätigkeit nicht mag und welchen Job ich brauche. Ich fing an, bestimmte Schritte in die Richtung dessen zu unternehmen, was ich mir wünsche, und es stellte sich heraus, dass mich das tatsächlich glücklich macht. Vor dem Training habe ich lange überlegt, ein Volontär zu werden. Ich wusste, wie notwendig diese Tätigkeit ist. Nach dem Training habe ich mich endlich zu diesem Schritt entschlossen. Jetzt weiß ich, dass ich mich nicht geirrt habe. Während des Trainings wurde mir klar, warum ich als Kind Angst hatte. Ich habe verstanden, womit meine Stimmungsschwankungen zwischen der Depression und der Euphorie zusammenhängen und wie ich meine Anstrengungen in die nützliche Richtung lenken kann.

In der heutigen Gesellschaft existiert eine riesige Anzahl von nicht sozial abgesicherten Grup-pen. Das sind verwaiste Personen, die Obdachlosen, Kinder mit den körperlichen oder geisti-gen Behinderungen, krebskranke Menschen, die Waisenhaus-Kinder, schwer erziehbare Teenager. Mit Hilfe von SVP habe ich es verstanden, wie man diesen Menschen helfen kann, wie man die entstandene Situation zum Besseren wendet. Und das ist für mich sehr viel wert, viel mehr sogar, als meine eigenen Resultate.


Den ersten Schritt wagen und die Schönheit dieser Welt erblicken!



Doch du, der Selbstverliebtheit Schranken auferlegt,
Und sich mit allerletztem Schuft vor Gott auf gleiche Ebene gestellt,
Begriffen endlich hast, dass Grenzen ein Phantom sind,
Und lachend losgerannt bist, die Richtung klar erkannt.


Ilya Knabenhoff

Nach meinem Kennenlernen mit der SVP von Yuri Burlan kam das Gefühl, als hätte man das Licht eingeschaltet und alles, was zuvor in der Dunkelheit verborgen blieb, nun sichtbar wurde. Die Welt erleuchtete in Tausenden bunten Facetten. Du hast das Gefühl, du trittst hinaus aus einem dunklen Zimmer in eine Straße, dorthin, wo die nächtliche Stadt von den Ampeln millionenfach beleuchtet wird.
Und du siehst viele Menschen – sie sind echt, einzigartig, unterschiedlich, einmalig, glücklich oder weniger glücklich. Jetzt kannst du sie sehen. Nicht durch die getrübte kleine Fensterscheibe eines winzigen Wohnraums deines Bewusstseins, in dem meistens nur dein eigenes Spiegelbild zu sehen war. Du siehst die Menschen so, wie sie sind oder sein könnten, oder vielleicht können. Und sie lächeln und wundern sich, wenn sie dich sehen, aber in jedem Fall bleiben sie nicht gleichgültig. Du kannst auf sie zukommen, mit ihnen reden und hören das, was sie sagen, nicht nur dein eigenes Echo. Du kannst einen hingefallenen Menschen sehen, der keine Kraft hat, aufzustehen. Und du kannst ihm helfen, während die anderen vorbeigehen. Nicht, weil sie nicht helfen wollen, sondern weil sie das nicht sehen können. Und du hast diese Möglichkeit, nun trägst du eine große Verantwortung, und zwar für alle. Da alle unter-schiedlich sind, können sie verschiedene Wünsche haben, doch eines ist uns allen gemeinsam – der Wunsch nach Glück. Und wir können nur dann gemeinsam glücklich sein, wenn unsere Bemühungen auf das Allgemeinwohl gerichtet sind.

Ich erwähnte bereits, dass ich schon immer irgendwelche Probleme in den Kontakten mit den Menschen hatte. Nun kann ich sagen, dass mir der Kommunikationsprozess eine Freude macht, nicht nur, weil ich mich selbst wahrnehme, sondern weil ich auch mein Gegenüber verstehen kann. Ich kann mich in seine Lage versetzen, wenigstens zu einem gewissen Grad. Ich kann außerdem aufhören, die Ratschläge zu erteilen und stattdessen herausfinden, was er wirklich braucht, indem ich ihm zu Ende zuhöre, indem ich wahrnehme, was er sagt. Nun kann ich die Wünsche eines anderen Menschen so akzeptieren, wie sie sind, auch wenn sie ganz anders, als meine sind, ganz ohne empört zu sein und ohne zu versuchen, ihn vom Ge-genteil zu überzeugen.

Seit dem Training nehme ich dort die Schönheit wahr, wo ich sie früher nicht bemerkte. Die Welt ist vielfältig und in ihrer Gesamtheit sehr gerecht. Denn jeder ist zu seiner eigenen Individualität, zu seiner Einmaligkeit, zu der eigenen Sichtweise der Welt bestimmt. Jede Person wird benötigt und ist unersetzlich. Jeder kann sich verwirklichen und glücklich sein. Es gibt keine Guten oder Bösen. Es gibt lediglich meine beschränkte Kenntnis dieser Menschen, projiziert durch meine eigenen Wünsche. Das Böse ist in erster Linie bei sich selbst zu suchen, und die Wahrnehmung der Welt hängt davon ab, wie wir sie interpretieren. Für den einen ist es das Böse, für den anderen nicht. So kommt es dazu, dass das objektive Böse nicht exis-tiert. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich meine damit nicht, dass es keine schlechten Handlungen gibt, ich spreche nur von den innerlichen Verfassungen, von der Einstellung gegenüber der Außenwelt. Sie kann sich wandeln… und zwar zum Guten.


Zweimal überlegen, ehe ich etwas sage


Wie oft tun wir mit unseren Worten weh und ahnen dabei nicht einmal, wie stark wir einen Menschen damit getroffen haben. Wir nehmen es nicht wahr und sogar merken nicht immer, wie sich eine Person nach unseren Worten im Gesicht verändert. Wir behaupten, „die Wahrheit“ geäußert zu haben, „so wie sie ist“. Blödsinn! Keiner weiß, wie sie ist. Und zwar aus einem einfachen Grund. Wir sind alle unterschiedlich und genauso unterschiedlich nehmen wir die Realität wahr. Nur so dürfen wir über die anderen denken, nicht mehr als das. Dank der Systemischen Vektorenpsychologie von Yuri Burlan wurde es für mich möglich. Die eigene Welt einer anderen Person achten! Nachdenken, ehe ich etwas sage. Bevor ich mir eine Meinung bilde oder über eine Person urteile, stelle ich mir jetzt die Frage: wer bin ich denn? Und verstehe, dass ich derjenige bin, der verurteilt werden sollte. Und das ist wichtig. Deswegen, weil ich mich selbst zum Guten verändern muss. Nur so kann man etwas verbessern.

Von unseren Worten hängt vieles ab. Wir reden sehr viel: in der Arbeit, zu Hause, auf der Straße – überall, wo andere Menschen sind. Und die Art, wie wir uns gegenseitig grüßen oder einander etwas mitteilen, etwas erklären – alles wirkt sich auf das, was geschieht. In unseren Worten spiegelt sich alles wieder, wie wir leben, wie wir uns gegenüber den anderen verhalten. Wenn wir unsere Kinder erziehen, können wir durch ein unbedachtes Wort alle seine Bestrebungen durchkreuzen, sein Vertrauen verlieren, ihn erschrecken oder aber ihm die Kraft schenken, ihn inspirieren, lenken. Hinter den Worten verbergen sich nämlich immer bestimm-te Motive und diese Worte wiederspiegeln sie präzise. Durch die Systemische Vektorenpsy-chologie von Yuri Burlan kann ich verstehen, welche Beweggründe wir in uns tragen und kann so jeden Tag an mir selbst arbeiten.

Nach dem Training bemerkte ich, wie die unterschiedlichen Menschen begonnen haben, mir ihre Gefühlsregungen zu offenbaren und mehr zu vertrauen. Und sie tun es von alleine, ohne einen Grund, wenn sie über ihre Probleme erzählen. Ich weiß es nicht, vielleicht spüren sie, dass sie verstanden werden, ohne verurteilt zu werden, vielleicht auch etwas Anderes. Das erfordert aber eine größere Verantwortung. Denn von nun an sind es auch meine Sorgen. Weil ich sie verstehe. Da ist es sogar besser, überhaupt nichts zu sagen und sehr gut zu überlegen, was ich sagen werde oder die Art, nichts zu sagen. Es kann aber auch sein, dass man für diesen Menschen etwas tun soll. Über die Handlungen kann man Folgendes sagen. Wenn ich mich an einer Situation beteilige, denke ich jetzt immer nach, ob meine Handlung irgendjemandem etwas Gutes bringen wird. Früher war ich mir nämlich immer sicher, dass ich sehr wohl weiß, ob ich den Menschen „Gutes“ tue. Jetzt überlege ich zweimal, wie ich am besten handeln soll. Sehr oft tun wir etwas für sich selbst, im Glauben, dass wir dem Menschen et-was Gutes tun. Als Ergebnis kommt dabei heraus, dass man weder dieser Person noch sich selbst geholfen hat, und dazu noch dazu sind wir gekränkt, weil unsere Hilfe abgelehnt wurde.

Jedes Mal, wenn ich den Bettlern etwas Geld gegeben habe, dachte ich, es würde helfen. Obwohl ich immer wusste, dass sie möglicherweise nicht für sich selbst „betteln“, sondern für ihre Bosse. Ich gab das Geld den Trinkern, die es ohne Alkohol nicht mehr aushalten können, wohlwissend, dass sie das ganze Geld für den Alkohol ausgeben werden. Jetzt mache ich mir Gedanken darüber, was ich tue, denn indem ich weiterhin auf diese Weise handle, lasse ich nicht nur den Verfall dieser Menschen zu, sondern ich gebe ihnen auch keine Chance auf eine Besserung. Ich befriedige damit in erster Linie mein eigenes Bedürfnis nach Emotionen, indem ich den Menschen bemitleide, anstatt ihm zu helfen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Die Systemische Vektorenpsychologie macht es möglich, eigene Wünsche in erster Linie auf das Wohl der Menschen zu richten, anstatt auf sich selbst.

Zum Schluss möchte ich sagen, dass die SVP kein Allheilmittel gegen alle möglichen Probleme ist. Sie hilft nur, deren Ursachen zu verstehen. Aber genau das ist es, was uns daran hindert, das Leben zu genießen. Und wir können, indem wir das begreifen, unser Leben verändern. Wir sind alle Menschen und irren ist menschlich. Ohne das wäre das Leben sinnlos, denn nur dann, wenn wir unsere Fehler erkennen, sind wir imstande, uns zu verändern. Nach dem Training gab es nicht weniger Fehler und Probleme, das war auch nicht der eigentliche Sinn und Zweck. Das, was zählt, ist meine veränderte Einstellung gegenüber meiner Außenwelt. Ich bin so glücklich, dass ich lebe!


Der Artikel wurde verfasst anhand von Materialien des Trainings in der Systemischen Vektorenpsychologie von Yuri Burlan.

Autor der Publikation: Fjodor Tarasenko, Ingenieur
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